Der personzentrierte Ansatz
Die personzentrierte Psychotherapie wurde ausgehend von empirischen Studien durch Carl R. Rogers in den USA der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, welche Kernfaktoren notwendig sind, damit Psychotherapien für Menschen hilfreich sind. Die gefundenen Ergebnisse scheinen aus heutiger Sicht nahezu simpel, waren aber in damaliger Zeit revolutionär und sind bei genauerer Betrachtungsweise komplex. Im Grunde fordern sie dazu auf, nicht mit einer fixen Idee Therapie „durchzuführen“, sondern mit und für jeden Menschen eine individuelle Form der Therapie zu entwickeln. (Auf diese Weise kann auch der seltsam anmutende Name der Therapieform verstanden werden.) Auch spielt die persönliche Beziehung des Therapeuten zum Klienten eine entscheidende Rolle.
Mir persönlich ist wichtig darauf hinzuweisen, dass Rogers seine Untersuchungen natürlich auf Basis des Wissens seiner Zeit durchführte. Das heißt für mich einerseits, dass er dabei auf die damals bestehenden Erfahrungen der Psychotherapie zurückgreifen konnte (bei denen die zuvor begründeten Formen der Psychoanalyse zweifelsohne eine wichtige Rolle spielten). Andererseits forderte er in seinen Werken stets auf, dass seine eigenen Theorien und Ideen in der Praxis zu erproben und weiterzuentwickeln seien. Daher ist es selbstverständlich, dass in den 80 Jahren seit der ersten Formulierung seiner Ideen zahlreiche Weiterentwicklungen und „Verästelungen“ (in Form neuer Richtungen innerhalb dieser Theorie) entstanden sind. Auch ist der personzentrierte Ansatz den Entwicklungen der Gesellschaft und Einflüssen jüngerer therapeutischer Ansätze ausgesetzt und dabei gefordert, sich den Anforderungen der Zeit zu stellen. Beeindruckend dabei ist, dass die moderne Hirnforschung die therapeutischen Handlungsweisen dieser Therapierichtung bestätigt.
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